JPEK

Tizian Jost (vibes) Bernhard Pichl (piano)
Thomas Engel (bass) Michael Keul (drums)

Neben der Tatsache, dass es schon immer zeitlose Musik gab, welche die jeweiligen Moden und den Zeitgeist überdau- erten gibt es in der Musik aber auch zeitlose Bandformate. Solch ein Format ist im Jazz die Besetzung mit Vibraphon, Piano, Kontrabass und Schlagzeug. Nicht zuletzt deshalb weil dieses Instrumenten Line-Up und der damit verbundene Klang besonders durch die Popularität und den weltweiten Erfolg des Modern Jazz Quartetts geprägt wurden.

Eben diesem Soundideal fühlt sich auch die Band JPEK verpflichtet, ein Quartett mit Tizian Jost am Vibraphon, Bernhard Pichl am Piano, Rudi Engel Kontrabass sowie Michael Keul am Schlagzeug und dessen zunächst ungewöhnlicher Band- name sich aus den Initialen der vier Nachnamen der Musiker ergibt und der auch wie ein Suffix des digitalen Zeitalters gelesen werden kann. Die Vorgeschichte zur Entstehung der Band JPEK beschreibt der Schlagzeuger Michael Keul so:

„Ich kann mich noch gut daran erinnern als mir so Ende der siebziger Jahre im Plattenladen meiner Heimatstadt ein Doppelalbum des Modern Jazz Quartetts in die Hände fiel.

Es war die LP „The Last Concert“, ein live Mitschnitt von dem denkwürdigen Abschiedskonzert des MJQ aus dem Jahr 1974.

Das Cover mit Piano ,Vibraphon, Kontrabass und Schlagzeug auf der Bühne fand ich toll und als ich dann zuhause die erste der vier Plattenseiten auf meinem Dual 601 abspielte hatte die Band, obwohl sie ja schon nicht mehr existierte, einen neuen Fan gewonnen. Damals konnte ich noch nicht beschreiben was es genau war, das mich so in den Bann zog aber aus heutiger Sicht ist es die Klarheit und die Durchsichtigkeit der Musik, der ausgewogene Sound der Band, die Eleganz und Raffinesse der Arrangements und nicht zuletzt die 4 unterschiedlichen Musikerpersönlichkeiten.

Nach der „Reunion“ des MJQ 1980 ergab sich auch für mich die Gelegenheit sie endlich auch live zu hören . Das war noch mal ein ganz besonderes Erlebnis, denn die vier Gentlemen klangen exakt wie auf der oben erwähnten live Aufnahme. Immer mit wohldosiertem Feuer, Inspiration, Stil und eben diesem durchsichtigen Klang sowie dem konzeptionellen kammermusikalischen Ansatz ihrer Musik.

Zeitenwechsel: Seit dem Jahr 2001 mache ich in dem kleinen, aber feinen Rosenheimer Jazzclub „ Le Pirate“ immer wieder musikalische Themenabende zu bedeutenden Musikern oder Bands des Jazz. Für jeden Abend stelle ich dann eigens eine spezielle Formation zusammen und be- diene mich dabei aus dem großen Reservoir der vielen hervorragenden Kollegen, mit denen ich bisher zusam- men arbeiten durfte. Als mir dann Tizian Jost, auch ein langjähriger Gefährte als Pianist, noch erzählte, er spiele jetzt auch Vibraphon, kam mir sofort die Idee einen Themenabend zum Modern Jazz Quartett zu machen. Da ja zwei Pianisten im Jazz eher selten die Gelegenheit ha- ben gemeinsam zu musizieren war es für mich interes- sant zu sehenwie es mit Bernhard am Piano und Tizian am Vibraphon funktionieren würde. Ich merkte sofort:da hatte es musikalisch gefunkt . Mit Rudi Engel am Bass war

das Quartett schliesslich komplett.