EIN GSCHLÖSSL-PÖSCHL MIT CAVENATI

Foto: Sergei Gavrylov

…un altro, bitte!

Gerhard Gschlössl (trombone, tuba) Sunk Pöschl (drums, percussion) Alberto Cavenati (gitarre)

Frei improvisierendes Trio mit kompositorischem Anspruch
Improvisation ist nicht vorausplanbar – sie springt einen einfach an. Gerhard, Sunk und Alberto sitzen hier wie vor’m Tiger – ohne Stäbe dazwischen. Geschöpft aus der Tradition und verquickt mit den B-Sides ihrer Jugend fließen ihre originären Spielweisen virtuos zusammen. Dieser Unplanbarkeit sind auch bewusst zugelassene musikalische Risikobereiche geschuldet. Gerade diese erzeugen die Authentizität, durch die die Musik zum Erlebnis wird und ihre eigene Qualität bekommt.

Tonträger:
„Ein Gschlößl Pöschl mit Cavenati, Bitte!“ (Trouble In The East Records 2015)
„Un altro, bitte“ (Trouble In The East Records 2020)
„Live at Jazz & Experimental in Berlin feat. DJ Illvibe“ (erscheint im Oktober 2024)

Jazzthing 9/10 2021 (Wolf Kampmann)
Gerhard Gschlößl ist für seinen doppelbödigen Humor bekannt, dessen subtiler Facettenreichtum glücklicherweise nichts mit dem berüchtigten Jazz Joke à là Breuker und Co. gemein hat. Mit dem Drummer Sunk Pöschl und dem Gitarristen Alberto Cavenati stellt er seinen Esprit unter dem Logo Ein Gschlößl Pöschl mit Cavenati einmal mehr unter Beweis. Das auf seinem eigenen Label Trouble in the East erscheinende Album „Un altro, bitte!“ vereint neun sehr kurzweilige Spielsituationen, die sämtliche Demarkationslinien zwischen Anspruch und Kitsch verwischen und gerade deshalb wie aus dem Bilderrahmen des Lebens auf den Boden der Musik geplumpst erscheinen.
Gschlößl selbst ist neben der Posaune auch auf dem Sousafon zu hören. Die störrische Geschmeidigkeit des Trios hat Charme und Eleganz, als müsste sich jeden Moment ein Walzer aus den freien Improvisationen ergeben. Sympathische Geschwätzigkeit setzt sich über inhaltsleere Improv-Schlaumeierei hinweg.