Distances

DISTANCES wurde 2014 vom Bassisten Georg Kolb und dem venezianischen Pianisten Marco Ponchiroli gegründet, mit einem erstes Album („Venice“) in 2017. Bernhard Jugel, BR schrieb dazu: „Erstaunlich ist die Wandlungsfähigkeit des Quartetts, die Vielschichtigkeit ihrer Musik, in der sich viele Jazzströmungen der letzten fünf Jahrzehnte
spiegeln.“
2020 startete das Projekt mit Guido May und Alexander von Hagke in eine neue Phase und sieht sich als offen an für Gäste, die es mit eigenen Akzenten und Einflüssen bereichern. Im ersten Pandemie-Sommer 2020 wurde im Studio der Grundstein für ein neues Album gesetzt, das im nächsten Jahr erscheinen wird. Es ist durchwegs politisch
und beschäftigt sich mit großen Konfliktlinien unserer Zeit, sei es zu Fragen der Umwelt, Identität oder Rassismus. Musikalische Widersprüche – Komplexität gegenüber Einfachheit oder Freiheit gegenüber festen Strukturen sind dabei Ausdrucksmittel, ebenso wie eine erweiterte Besetzung, die unterschiedliche Gäste und einen Chor im
gregorianischen Stil integriert. „Light of Spring“ steht dabei auch sinnbildlich für ein Frühlingserwachen und das Gefühl von Aufbruch und Energie. Das bewusste Setzen von Kontrapunkten und das Ausleben vermeintlicher Gegensätze drückt sich auch in der Dramaturgie der Kompositionen aus: das Quartett mit klassischem kräftigen Groove und
stilistischer Klarheit trifft auf Elemente neuer Musik, organisierte Form auf Improvisation.
Das Konzert beim Jazzfest München bringt Impressionen der Studioproduktion live auf die Bühne – mit Biboul Darouiche (Percussion), Gunnar Geisse (Laptop-Gitarre) und der Sängerin Alma Naidu als Gäste. Kontraste und Farben, energetische Intensität, poetische Ruhe-Momente, digitale Freiheit, perkussive Dichte – das sind Bilder, die die Atmosphäre des Abends beschreiben können.